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Wusstest du ...

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Daniel Faber

Psychische Gesundheit ist ein zentrales Thema in unserer Gesellschaft, jedoch stehen viele Menschen vor der Herausforderung, offen über ihre psychischen Probleme zu sprechen. Das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen verbunden ist, hat gravierende Auswirkungen auf die Betroffenen und deren Lebensqualität. Ein Blick auf die Fakten und empirischen Ergebnisse zeigt das Ausmaß des Problems und den Wandel hin zu mehr Toleranz.

Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2020 berichten weltweit etwa 1 von 8 Menschen von einer psychischen Erkrankung. Trotz dieser hohen Prävalenz bleibt das Stigma stark verbreitet. Eine Umfrage des Deutschen Psychotherapeutenverbandes ergab, dass 43 % der Befragten Angst hatten, von Freunden oder Kollegen wegen ihrer psychischen Probleme beurteilt zu werden. Dies verdeutlicht, dass viele Menschen sich zurückhalten, wenn es darum geht, Hilfe zu suchen.

Das Stigma hat nicht nur individuelle Auswirkungen, sondern betrifft auch die Gesellschaft insgesamt. Menschen mit psychischen Erkrankungen ziehen sich häufig zurück, aus Angst vor Diskriminierung oder Verurteilung. Diese Isolation kann zu einem verschlechterten Wohlbefinden führen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ihre Erkrankungen chronisch werden. Besonders in bestimmten Berufsgruppen, wie im Gesundheitswesen, der Polizei oder der Luftfahrt, wird häufig erwartet, dass Mitarbeiter eine „starke“ Fassade wahren. Vorbestehende psychiatrische Diagnosen oder Behandlungen können in diesen Berufen als Kündigungsgrund oder Hindernis für die Karriere betrachtet werden. Diese Angst, aufgrund einer psychischen Vorgeschichte nicht eingestellt oder befördert zu werden, führt dazu, dass viele Menschen ihre Probleme geheim halten oder keine Therapie in Anspruch nehmen.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es Anzeichen für einen Wandel in der Wahrnehmung psychischer Gesundheit. In den letzten Jahren hat das Thema zunehmend an Bedeutung gewonnen. Kampagnen zur Aufklärung über psychische Erkrankungen und die Bedeutung von Selbstfürsorge haben dazu beigetragen, das Bewusstsein zu schärfen. Eine Studie des Pew Research Centers aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 76 % der Befragten der Meinung sind, dass psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie körperliche Gesundheit. Diese wachsende Toleranz und das Verständnis sind entscheidend, um das Stigma abzubauen.

Die Normalisierung von psychischen Krisen ist ein weiterer wichtiger Schritt. Wenn psychische Probleme als Teil des menschlichen Erlebens anerkannt werden, kann eine unterstützende Umgebung geschaffen werden, in der Betroffene sich sicher fühlen, Hilfe zu suchen. Öffentlichkeitsarbeit, die ermutigt, offen über Erfahrungen zu sprechen, kann das Gefühl der Isolation verringern und das Verständnis fördern.

 

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