Dopamin wird oft als das „Wohlfühl“-Neurotransmitter bezeichnet und spielt eine zentrale Rolle für unser emotionales Wohlbefinden. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass Dopamin nicht nur mit Glückserlebnissen zu tun hat – es geht vielmehr um die Aufregung der Erwartung und die Verfolgung von belohnenden Erfahrungen.Stell dir Dopamin als den motivierenden Boten deines Gehirns vor. Es schießt in die Höhe, wenn du kurz vor etwas Aufregendem stehst, sei es ein köstliches Essen, ein spannendes Abenteuer oder das Erreichen eines persönlichen Ziels. Es ist der Funke der Vorfreude, der uns antreibt, nach diesen Belohnungen zu streben und uns lebendig und engagiert fühlen lässt. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme, dass Dopamin freigesetzt wird, wenn wir glücklich sind, spielt es tatsächlich eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum Glück.
Aber woher kommt dieses Neurotransmitter eigentlich?Dopamin wird hauptsächlich im Gehirn synthetisiert, insbesondere in zwei wichtigen Bereichen: der Substantia Nigra und dem ventralen Tegmentum (VTA). Darüber hinaus gibt es im Gehirn drei verschiedene dopaminerge Bahnen – die mesolimbische, nigrostriatale und mesokortikale Bahn – die jeweils eine einzigartige Funktion im Gehirn übernehmen.Ein Beispiel für die Bedeutung von Dopamin findet sich in der Psychiatrie: Bei Schizophrenie spielen Dopamin-Abnormalitäten eine bedeutende Rolle. Eine überaktive dopaminerge mesolimbische Bahn kann zu verzerrten Gedankenmustern und Halluzinationen beitragen. Auf der anderen Seite zeigt die Parkinson-Krankheit, wie ein Mangel an Dopamin in der nigrostriatale Bahn zu motorischen Beeinträchtigungen, wie Zittern, führen kann.Auch bei Depressionen wird häufig von einer Dysregulation des Dopaminsystems gesprochen. Hier ist die mesokortikale Bahn betroffen, was zu abnormalen Erfahrungen von Freude und Motivation führen kann. Zudem spielt Dopamin eine entscheidende Rolle bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wo es für die Kontrolle von Aufmerksamkeit und Impulsen wichtig ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dopamin nicht der Dirigent unseres Glücks ist, sondern vielmehr als wichtiger Akteur in der Erwartung und dem Verlangen nach Belohnungen fungiert. Darüber hinaus sind Dopamin-Abnormalitäten mit neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Parkinson, Depression und ADHS verbunden.